Zeichen für den Frieden

Mehr als 500 Zeichnungen und Bilder von Schülern sind nach einem Aufruf der Volksbank Haselünne eingereicht worden. Beteiligt an der interaktiven Gestaltung des Bauzauns an der Hasestraße war auch ein Flüchtling aus der Ukraine.

Seit November 2021 lässt die Genossenschaftsbank in Haselünne einen Neubau errichten. Um die Baugrube zu schützen, ließ die Volksbank eine etwa 50 Meter lange Holzwand errichten. „Für uns war von Anfang an klar, dass wir die Holzwand gestalten lassen wollten“, berichten die Vorstandsmitglieder Andreas Knief und Oliver Pohl. Schließlich werden die Baustelle und die Wand noch mindestens ein Jahr die Hasestraße prägen, der Neubau wird nämlich voraussichtlich erst im Sommer 2023 bezogen werden können.

In Gesprächen mit mehreren Schulen im Geschäftsgebiet der Volksbank entstand die Idee, die Schüler Bilder zum Thema Frieden gestalten zu lassen. Der Ukraine-Krieg war schließlich bei allen Schulen in den vergangenen Wochen und Monaten im Unterricht allgegenwärtig. Innerhalb von etwa drei Wochen kamen mehr als 500 Motive zusammen, die im Kunst- oder Politikunterricht erstellt worden sind. „Eine großartige Zahl“, wie Knief und Pohl meinen.

Die Bilder in Papierform an die 50 Meter lange Holzwand zu hängen wäre indes nicht nachhaltig gewesen. Die Volksbank holte die Firma Werbetechnik Tüns aus Haselünne mit ins Boot. Sie digitalisierte die eingereichten Kunstwerke und druckte sie auf Kunststofffaserbahnen. Die Bilder der Schüler wurden in Form der Landesgrenze der Ukraine gestaltet, zu sehen sind aber auch eine große Friedenstaube sowie die fünf Kontinente. Krieg herrscht schließlich in Ländern auf der ganzen Erde.

Zwei Schülerinnen, die ebenfalls Bilder eingereicht haben, sind Tanja Tetiana und Margarita Kovalova. Die beiden zwölf Jahre alten Mädchen sind aus der Ukraine nach Haselünne geflüchtet und besuchen die Grundschule in Haselünne. Ihnen sei es eine Herzensangelegenheit gewesen, sich für den Frieden einzusetzen, berichteten die beiden Schülerinnen bei der offiziellen Einweihung der gestalteten Wand am Donnerstag.

Die beiden durften gemeinsam mit Yaroslav Shatkoyskyi die „Friedenswand“ enthüllen. Auch Shatkoyskyi ist aus der Ukraine nach Haselünne geflüchtet. Der 23-Jährige aus Kiew hat vor seiner Flucht vor dem Krieg Informatik studiert und arbeitet seit Anfang April im Marketing der Volksbank in Haselünne. Er sorgte dafür, dass die „Friedenswand“ interaktiv wird.

Foto: Daniel Gonzalez-Tepper

Wer die QR-Codes, die auf den Bannern zu finden sind, mit seinem Mobiltelefon scannt, landet bei Instagram. Wenn dann die Kamera über die Friedensmotive auf der Wand gleitet, sieht man eine weiße Taube fließen oder die Nationalfarben der Ukraine (Blau-Gelb), die sich bewegen. „Bald wird dort über einen QR-Code auch zu sehen sein, wie unser neues Gebäude und die Hasestraße nach der Fertigstellung aussehen werden“, erklärt Vorstand Oliver Pohl.