Wichtiger Arbeitgeber der Region

Volksbank Haselünne steigert Bilanzsummer auf über 300 Millionen Euro

Haselünne. Eine positive Bilanz hat die Volksbank Haselünne eG ihren Mitgliedern in Haselünne-Lehrte vorgelegt.
Die Bilanzsumme des Haselünner Geldhauses hat sich im Geschäftsjahr 2018 18 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf 303 Millionen Euro erhöht. „Dies entspricht einen Zuwachs von 6,5 Prozent“, sagte Vorstandmitglied Andreas Knief bei der Vorstellung des Bilanzergebnisses. „Bezogen auf die letzten fünf Jahre hat die Volksbank Haselünne ein Bilanzwachstum von 43 Prozent erreicht“, fügte Knief hinzu. Das Geschäftsgebiet der Volksbank Haselünne erstreckt sich über das Gebiet der Stadt Haselünne und der Samtgemeinde Herzlake mit den Gemeinden Dohren, Herzlake und Lähden.  

Die Generalversammlung beschloss, aus dem verbleibenden Bilanzgewinn der Bank in Höhe von 498.510,09 Euro eine Dividende in Höhe von 5,6 Prozent (insgesamt 79.090,71 Euro) an die Mitglieder auszuschütten. Dies entspricht der Vorjahresdividende. Der Restbetrag des Jahresüberschusses soll je zur Hälfte der gesetzlichen und anderen Ergebnisrücklagen zugeführt werden.
Der seit dem Jahr 2013 „andauernde Konjunkturaufschwung“ habe sich auch in 2018 fortgesetzt, beschrieb Andreas Knief das wirtschaftliche Umfeld. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt legte in 2018 um 1,4 Prozent zu, „jedoch nicht in der Höhe des Vorjahres“, merkte Knief an.
„Sonderfaktoren wie Streiks, eine schwere Grippewelle im Frühjahr sowie ein PKW-Zulassungsstau in Folge des Abgasskandals, der die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte erheblich belastete, beeinträchtigten die Produktion“, stellte das Vorstandsmitglied fest. Durch günstige Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklungen sowie der nach wie vor moderaten Inflationsrate hätten die privaten Haushalte ihre Ausgaben in ähnlicher Größe wie im Vorjahr erhöht.


Günstige Entwicklung
Die „günstige Entwicklung der letzten Jahre“ habe sich am Arbeitsmarkt fortgesetzt, meinte Knief. Die Arbeitslosenquote nahm in 2018 bundesweit auf „gut fünf Prozent“ ab, „in unserer Region liegt der Wert noch einmal deutlich niedriger bei 2,3 Prozent“, sagte das Vorstandsmitglied.
„Alle Einlagen, die wir von ihnen auf ihren Girokonten, Tagesgeldern oder Sparbüchern erhalten, sind für uns Negativgeschäfte“. Es bleibe der Bank keine andere Möglichkeit als alle Kostenpositionen genau zu hinterfragen und gleichzeitig zu schauen, in welchen Bereichen zusätzlich künftig Geld verdient werden könne, „damit wir dauerhaft ihre Bank vor Ort bleiben“, so Knief. Die Bank dürfe sich nicht davor verschließen, die Negativzinsen weiter zu geben, so wie es Wettbewerber am Markt bereits praktizierten.
Aufgrund dieser Herausforderungen werde die Volksbank Haselünne weiterhin „mögliche Kooperationen und die Zusammenarbeit mit den Nachbargenossenschaftsbanken prüfen“, kündigte das Vorstandsmitglied an. Er sei zuversichtlich, den Anforderungen an ein leistungsfähiges Finanzdienstleistungsunternehmen „nachhaltig gerecht“ zu werden. Knief: „Dafür setzen wir uns jeden Tag ein.“
Mit 209 Millionen Euro hätten die Ausleihungen der Bank an ihre Kunden eine Steigerung von 7,6 Prozentpunkte erreicht. Schwerpunkt der Kreditvergaben waren insbesondere die Investitionen der privaten Haushalte in den Wohnungsbau sowie gewerbliche Erweiterungsinvestitionen, sagte Knief. Investitionen in der Landwirtschaft hätten dagegen nachgelassen. Trotzdem mache der Anteil der landwirtschaftlichen Kreditforderungen mit rund 24 Prozent den größten Anteil am Gesamtbestand der Kredite aus.
Auch im Bereich Kundeneinlagen hat die Volksbank Haselünne mit insgesamt 199 Millionen Euro (plus 3,5 Prozent) einen Zuwachs erzielt, so Knief. „Der deutliche Trend zu täglich fälligen Einlagen bei historisch niedrigen Zinsen ist eigentlich unrentabel“, stellte der Bankvorstand fest. Das Haselünner Geldhaus könne auf Alternativen hinweisen, die durch Streuung auf verschiedene Anlageklassen „aus unserer Sicht sinnvoll sind“, meinte Knief. Neben verschiedenen Geldanlageformen im Investmentgeschäft böten Beteiligungen an größeren Immobilienprojekten oder der Direkterwerb von Immobilien Ertragsmöglichkeiten. „Sprechen sie ihre Beraterin oder ihren Berater an“, ermunterte Knief die Mitglieder.


"Gesunde und gute Grundlage"
Die Eigenkapitalausstattung mit rund 36 Millionen Euro biete der Volksbank Haselünne eine „gesunde und gute Grundlage und damit auch die Möglichkeit, weiter zu wachsen“, meinte Knief. Mit insgesamt 24.235 Euro hat die Volksbank Haselünne im vergangenen Jahr örtliche Vereine, Schulen und karitative Einrichtungen unterstützt. Dabei engagiere sich die Volksbank auch in mehreren Schulkooperationen.
Die Volksbank Haselünne sei in der Region auch ein wichtiger Arbeitgeber, stellte Knief heraus. Neben der Ausbildung biete das Geldhaus vielfältige Möglichkeiten der Zusatzqualifikation. Im Jahr 2018 hätten die etwa 70 Mitarbeiter 288 Aus- und Fortbildungstage wahrgenommen. Knief sprach den Mitarbeitern der Bank „ein Dankeschön für die Bereitschaft, sich für unsere Kunden immer wieder weiterzuentwickeln sowie für das tolle Teamwork und Miteinander“ aus, das den Kern der Bank ausmache.
Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Alois Beelmann aus Herzlake und Vorsitzender Theo Lohe aus Haselünne-Lotten einstimmig von der Versammlung wiedergewählt. Als neue Mitglieder in den Aufsichtsrat wurden der 31-jährige Martin Esders aus Haselünne und der 37-jährige Hermann Thiering jun. aus Haselünne-Andrup einstimmig gewählt. Daneben gehören Heinrich Feldhaus aus Haselünne-Flechum, Martin Pohlmann aus Lähden und Christian Voss aus Haselünne dem Aufsichtsrat der Volksbank Haselünne an.

Am Rande der Generalversammlung der Volksbank Haselünne: Heinrich Feldhaus (von links), Christian Voss, Martin Pohlmann, Theo Lohe, Alois Beelmann, Hermann Thiering jun., Gerhard Husmann, Andreas Knief und Volker Busch. Foto: Martin Reinholz